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Die Identität (auch was ist "deutsch")
NEW 13.10.08 03:49
Deutsche ohne deutsche Sprache...
Noch eine interessante Gruppe der Menschen sind die Deutsche aus einigen Orten, überwigend Städten, der UdSSR, die fast kein Deutsch sprachen und sich trotzdem als Deutschen fühlten und von den Menschen anderen Volkszugehörigkeit auch als Deutsche betrachtet wurden.
Dies entwickelte sich auf Grund der Deportation und danach entstandenen Benachteiligungen. Dieses Schicksal war es, das uns, den russischsprachigen Menschen, sehr lange deutsch bleiben ließ.
Die Arbeitsarmee war fast wie eine Halbsklaverei!
Ab Januar 1942 wurden die russlanddeutsche Familien endgültig auseinander gerissen. Ausgehend vom Befehl des staatlichen Verteidigungskomitees der UdSSR vom 10. Januar 1942 waren alle Männer im Alter von 17 bis 50 Jahre in so genannte Arbeitsarmeen (Trudarmee) zusammenzufassen. Im Oktober 1942 wurde diese Altersbegrenzung auf 15 bis 55 Jahre erweitert. Nunmehr erfolgte auch die Mobilisierung von Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren für die Arbeitsarmeen, soweit sie keine Kinder unter drei Jahren hatten.Das führte zur Verwahrlosung den zurückgebliebener Kinder.
1956 wurde Kommandatur abgeschafft. Viele Familien konnten sich wieder vereinigen.
Selbst ich, 1953 geboren, habe eine Bescheinigung über Rehabilitation!!!! Obwohl ich als Minderjähriger nich auf der Registrationsliste stand.
Stelt euch eine Bescheinigung vor, wo stehen würde: "Deportiert auf Grund der russischen Volkszugehörigkeit!!!!"
Meine Mutter könnte wegen der Vertreibung nur der ERSTE Schulklasse ÜBERHAUPT besuchen! Musste mit 10 ins Kolchos und mit 15 in die Fabrik. Mein Vater könnte noch während der Kindheit 5 Klassen schaffen. Er wollte den Beruf eines Lokführers lernen, aber es wurde einem Deutschen nicht gestattet so was zu machen,
obwohl er seine Wünsche gut in der russischer Sprache äußern könnte. Musste sich mit einfachsten Beschäftigungen abfinden, noch lange Geringverdiener sein, was zu Sparsamkeit auch meiner Generation führte. (Vorteil!?)

Später war es mit Berufen leichter, trotzdem gab es eine Zeit lang Berufs- und Ausbildungsverbote für höhere Verwaltungs-, Hochschul- und Ingenieur-Positionen im militärisch-industriellen Komplex.
Als mein Vater schon ein Erwachsener war, ergab sich es in seinem Betriebe die Möglichkeit, eine Beschäftigung als "Meister für Wassermessgeräte" auszuüben. Da ging er in die Abendschule und ich, selbst noch ein Schüler, habe ihm geholfen, noch die Sechste, Siebte, und Achte Klassenstufe zu bewältigen.
Selbstverständlich, wurde auch ich auf Grund meiner deutscher Abstammung von anderen Kindern in der Schule (1960-1963) ab und zu geschlagen, obwohl ich zu dieser Zeit altersgerecht gut russisch sprach und deutsch fast vergessen habe, weil sich meine Eltern aus einem Dorf in eine Stadt umsiedelten, wo es fast unmöglich wurde, die Muttersprache beizubehalten.
Meine Schwester sollte nach dem Schulabschluss eine goldene Medaille bekommen, aber auf dem Druck des Schulamtes wurde ihre Kandidatur nicht bestätigt. Eine Lehrerin hat später, nach dem Zerfall der UdSSR, erzählt, dass unsere Volkszugehörigkeit auch im Jahre 1987 noch eine Rolle spielte.
Das Foto meines Vaters (und auch meiner Tante) sollte in der Hauptstadt der Republik auf einer Ehrentafel befestigt werden. Die Wünsche der Betriebsleiter in beiden Fällen wurde aber von der republikanischen Ämter missachtet. Die Deutsche, die aber in Landwirtschaft arbeiteten, könnte in KPdSU höhere Stufen erreichen, als die Stadtbewohner. Die Traktoristin Natalia Gellert war 1988-1990 Mitglied des ZK der KPdSU und Andrej Braun wurde 1988(oder 1986) Erste Sekretär des Gebietskomitees der KPdSU von Zelinograd
Die Fortsetzung folgt....meine Erzählung wird auch positiver...
Noch eine interessante Gruppe der Menschen sind die Deutsche aus einigen Orten, überwigend Städten, der UdSSR, die fast kein Deutsch sprachen und sich trotzdem als Deutschen fühlten und von den Menschen anderen Volkszugehörigkeit auch als Deutsche betrachtet wurden.
Dies entwickelte sich auf Grund der Deportation und danach entstandenen Benachteiligungen. Dieses Schicksal war es, das uns, den russischsprachigen Menschen, sehr lange deutsch bleiben ließ.

Die Arbeitsarmee war fast wie eine Halbsklaverei!
Ab Januar 1942 wurden die russlanddeutsche Familien endgültig auseinander gerissen. Ausgehend vom Befehl des staatlichen Verteidigungskomitees der UdSSR vom 10. Januar 1942 waren alle Männer im Alter von 17 bis 50 Jahre in so genannte Arbeitsarmeen (Trudarmee) zusammenzufassen. Im Oktober 1942 wurde diese Altersbegrenzung auf 15 bis 55 Jahre erweitert. Nunmehr erfolgte auch die Mobilisierung von Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren für die Arbeitsarmeen, soweit sie keine Kinder unter drei Jahren hatten.Das führte zur Verwahrlosung den zurückgebliebener Kinder.
1956 wurde Kommandatur abgeschafft. Viele Familien konnten sich wieder vereinigen.
Selbst ich, 1953 geboren, habe eine Bescheinigung über Rehabilitation!!!! Obwohl ich als Minderjähriger nich auf der Registrationsliste stand.
Stelt euch eine Bescheinigung vor, wo stehen würde: "Deportiert auf Grund der russischen Volkszugehörigkeit!!!!"

Meine Mutter könnte wegen der Vertreibung nur der ERSTE Schulklasse ÜBERHAUPT besuchen! Musste mit 10 ins Kolchos und mit 15 in die Fabrik. Mein Vater könnte noch während der Kindheit 5 Klassen schaffen. Er wollte den Beruf eines Lokführers lernen, aber es wurde einem Deutschen nicht gestattet so was zu machen,



Später war es mit Berufen leichter, trotzdem gab es eine Zeit lang Berufs- und Ausbildungsverbote für höhere Verwaltungs-, Hochschul- und Ingenieur-Positionen im militärisch-industriellen Komplex.
Als mein Vater schon ein Erwachsener war, ergab sich es in seinem Betriebe die Möglichkeit, eine Beschäftigung als "Meister für Wassermessgeräte" auszuüben. Da ging er in die Abendschule und ich, selbst noch ein Schüler, habe ihm geholfen, noch die Sechste, Siebte, und Achte Klassenstufe zu bewältigen.
Selbstverständlich, wurde auch ich auf Grund meiner deutscher Abstammung von anderen Kindern in der Schule (1960-1963) ab und zu geschlagen, obwohl ich zu dieser Zeit altersgerecht gut russisch sprach und deutsch fast vergessen habe, weil sich meine Eltern aus einem Dorf in eine Stadt umsiedelten, wo es fast unmöglich wurde, die Muttersprache beizubehalten.
Meine Schwester sollte nach dem Schulabschluss eine goldene Medaille bekommen, aber auf dem Druck des Schulamtes wurde ihre Kandidatur nicht bestätigt. Eine Lehrerin hat später, nach dem Zerfall der UdSSR, erzählt, dass unsere Volkszugehörigkeit auch im Jahre 1987 noch eine Rolle spielte.
Das Foto meines Vaters (und auch meiner Tante) sollte in der Hauptstadt der Republik auf einer Ehrentafel befestigt werden. Die Wünsche der Betriebsleiter in beiden Fällen wurde aber von der republikanischen Ämter missachtet. Die Deutsche, die aber in Landwirtschaft arbeiteten, könnte in KPdSU höhere Stufen erreichen, als die Stadtbewohner. Die Traktoristin Natalia Gellert war 1988-1990 Mitglied des ZK der KPdSU und Andrej Braun wurde 1988(oder 1986) Erste Sekretär des Gebietskomitees der KPdSU von Zelinograd

Die Fortsetzung folgt....meine Erzählung wird auch positiver...

NEW 13.10.08 09:15
в ответ Musiker53 13.10.08 03:49
Vielleicht etwas Kurioses in diesem Zusammenhang der veränderlichen Identitäten:
Im Jahr 1918 hieß der Volkskommissar (Minister) in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen Ernst Reuter, der später von 1948 bis 1953 Oberbürgermeister von Berlin (West) war. Lenin hatte ihn damals als Volkskommissar eingesetzt, da Reuter damals überzeugter Bolschewiki war. Doch als Bürgermeister von Berlin wurde er später von den Sowjets nicht akzeptiert. Geboren wurde er in einem Ort, der heute zu Dänemark gehört (Åbenrå, deutsch Apenrade). Seine Geschichte und seine Wandlungen sind höchst interessant. Doch letztlich galt er als DER Berliner und war von der Bevölkerung geehrt und anerkannt. Viele Straßen, Plätze und Einrichtungen wurden nach ihm benannt.
Sein Sohn Edzard war später Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz.

Im Jahr 1918 hieß der Volkskommissar (Minister) in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen Ernst Reuter, der später von 1948 bis 1953 Oberbürgermeister von Berlin (West) war. Lenin hatte ihn damals als Volkskommissar eingesetzt, da Reuter damals überzeugter Bolschewiki war. Doch als Bürgermeister von Berlin wurde er später von den Sowjets nicht akzeptiert. Geboren wurde er in einem Ort, der heute zu Dänemark gehört (Åbenrå, deutsch Apenrade). Seine Geschichte und seine Wandlungen sind höchst interessant. Doch letztlich galt er als DER Berliner und war von der Bevölkerung geehrt und anerkannt. Viele Straßen, Plätze und Einrichtungen wurden nach ihm benannt.
Sein Sohn Edzard war später Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz.

Pardon, ich bin NUR
Europäer mit deutschem Migrationshintergrund
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
NEW 19.10.08 21:06
в ответ Musiker53 13.10.08 03:49
Was jetzt kommt, habe ich schon einmal erwähnt, muss noch einmal ansprechen, um auf einige Nachrichten in anderen Threads zu antworten.
Noch ein Grund für die Selbstdefinition vielen überwiegend oder fast ausschlisslich russisch sprechenden Deutschen war auch das entsprechende Akzeptanz als Deutschen von den Menschen anderen Völkern.
Die Deutschen der UdSSR müssen, dort wo sie ab 1956 lebten, noch lange Zeit unter dem Druck der Beschuldigung an kollektivem Landesverrat leben. Um ein möglichst positiveres Bild in Augen den Anderen zu verschaffen, blieb den Deutschen nichts anderes, als ihre traditionelle typische Tugenden (Eigenschaften) noch weiter zu verschärfen.
Möglichst ausgezeichnete Arbeitsleistungen am Arbeitsplatz, sauberste und ordentlichste Haushaltsführung bis zum "besser geht nicht", Pünktlichkeit, Höflichkeit usw. Wie könnte man sonst noch damals unter anderen Völkern der UdSSR als "Faschisten" leben? Man konnte sich damals kaum ein schlechtes Benehmen leisten! Das war ein Kampf, (egal, ob bewusst oder unbewusst) um sein Ansehen zu verbessern. Und die Deutschen haben es geschafft!! Langsam wurde unter anderen Völkern der UdSSR das Wort "Deutsche" nicht nur mit dem Wort "Faschist" assoziiert, sondern (wieder???) mit all dem positiven, was im folgenden Beitrag steht.
http://www.russischdidaktik-frenzel.de/ikeasseminararbeitdraheim.pdf
Es kamen die Zeiten, da wurden die Deutschen für die Besetzung einigen Arbeitsstellen extra gesucht! Da, wo es typische deutsche Eigenschaften (oder nennen wir es Tugenden?) erforderlich waren! Ob die deutsch sprachen, spielte dabei keine Rolle. Der Nationalitätseintrag in Pass war entscheidend...Deutsch zu sein wurde gleich "Mitglied einer Wertegemeinschaft" sein. Das war nicht einfach, man musste das verdienen!
Es kamen die Zeiten und die Frauen und auch die Männer anderer Völkern heirateten uns gerne. Leider bin ich aus Sicht meiner russischen Frau nicht so vollkommen deutsch, wie die andere, aber noch bei akzeptablen Parametern.

Es könnte einem Deutschen, der sich nicht diesem Muster entsprechend verhalten hat, eine ironische Bewunderung ausgesprochen.
Z. B. - Dein Gartenzaun steht krumm und wir dachten, du bist ein Deutsche!
Wieso sieht deine Wohnung nicht aufgeräumt aus, bist du nicht ein Deutsche?
Somit haben die Sowjet-Deutsche nicht nur ihr eigenes Prestige verfestigt, sondern Ansehen den Deutschen überhaupt. Für die anderen Völkern waren auch nicht deutsch sprechende Deutschen immer die Deutschen, man musste nur im Pass den Eintrag "nemetz"/"nemka" haben und sich dem entsprechend benehmen. Langsam gewöhnt man dazu, und stuft sich weiterhin problemlos als Deutsche...
Hier etwas dazu: http://www.zeit.de/2000/17/Deutscher_als_die_Deutschen
Also, liebe Leserinnen und Leser, um sich dort als Deutsche zu empfinden, würde es einem nicht deutsch sprechendem Menschen nicht ausreichen, nur die deutsche Vorfahren zu haben.
Nicht nur die Abstammung (Blutverwandtschaft) hat die russisch sprechende Deutschen dazu bewegt, ohne große Bedenken die Ausreise nach Deutschland zu unseresgleichen(?) zu unternehmen.
Selbstverständlich, spätere Generationen haben es viel leichter, als die meiner Eltern und meine.
Noch ein Grund für die Selbstdefinition vielen überwiegend oder fast ausschlisslich russisch sprechenden Deutschen war auch das entsprechende Akzeptanz als Deutschen von den Menschen anderen Völkern.
Die Deutschen der UdSSR müssen, dort wo sie ab 1956 lebten, noch lange Zeit unter dem Druck der Beschuldigung an kollektivem Landesverrat leben. Um ein möglichst positiveres Bild in Augen den Anderen zu verschaffen, blieb den Deutschen nichts anderes, als ihre traditionelle typische Tugenden (Eigenschaften) noch weiter zu verschärfen.
Möglichst ausgezeichnete Arbeitsleistungen am Arbeitsplatz, sauberste und ordentlichste Haushaltsführung bis zum "besser geht nicht", Pünktlichkeit, Höflichkeit usw. Wie könnte man sonst noch damals unter anderen Völkern der UdSSR als "Faschisten" leben? Man konnte sich damals kaum ein schlechtes Benehmen leisten! Das war ein Kampf, (egal, ob bewusst oder unbewusst) um sein Ansehen zu verbessern. Und die Deutschen haben es geschafft!! Langsam wurde unter anderen Völkern der UdSSR das Wort "Deutsche" nicht nur mit dem Wort "Faschist" assoziiert, sondern (wieder???) mit all dem positiven, was im folgenden Beitrag steht.
http://www.russischdidaktik-frenzel.de/ikeasseminararbeitdraheim.pdf
Es kamen die Zeiten, da wurden die Deutschen für die Besetzung einigen Arbeitsstellen extra gesucht! Da, wo es typische deutsche Eigenschaften (oder nennen wir es Tugenden?) erforderlich waren! Ob die deutsch sprachen, spielte dabei keine Rolle. Der Nationalitätseintrag in Pass war entscheidend...Deutsch zu sein wurde gleich "Mitglied einer Wertegemeinschaft" sein. Das war nicht einfach, man musste das verdienen!
Es kamen die Zeiten und die Frauen und auch die Männer anderer Völkern heirateten uns gerne. Leider bin ich aus Sicht meiner russischen Frau nicht so vollkommen deutsch, wie die andere, aber noch bei akzeptablen Parametern.


Es könnte einem Deutschen, der sich nicht diesem Muster entsprechend verhalten hat, eine ironische Bewunderung ausgesprochen.
Z. B. - Dein Gartenzaun steht krumm und wir dachten, du bist ein Deutsche!

Wieso sieht deine Wohnung nicht aufgeräumt aus, bist du nicht ein Deutsche?

Somit haben die Sowjet-Deutsche nicht nur ihr eigenes Prestige verfestigt, sondern Ansehen den Deutschen überhaupt. Für die anderen Völkern waren auch nicht deutsch sprechende Deutschen immer die Deutschen, man musste nur im Pass den Eintrag "nemetz"/"nemka" haben und sich dem entsprechend benehmen. Langsam gewöhnt man dazu, und stuft sich weiterhin problemlos als Deutsche...
Hier etwas dazu: http://www.zeit.de/2000/17/Deutscher_als_die_Deutschen
Also, liebe Leserinnen und Leser, um sich dort als Deutsche zu empfinden, würde es einem nicht deutsch sprechendem Menschen nicht ausreichen, nur die deutsche Vorfahren zu haben.
Nicht nur die Abstammung (Blutverwandtschaft) hat die russisch sprechende Deutschen dazu bewegt, ohne große Bedenken die Ausreise nach Deutschland zu unseresgleichen(?) zu unternehmen.
Selbstverständlich, spätere Generationen haben es viel leichter, als die meiner Eltern und meine.
NEW 19.10.08 23:14
в ответ gadacz 13.10.08 09:15
Ja, das ist sehr interessant.
Nicht nur einzelne Personen ändern ihre Identität, auch manchmal einige Bevölkerungsgruppen, wie es zu der Umbruchzeiten oft passiert.
Viele Menschen der UdSSR, die früher an Kommunismus oder wenigstens Sozialismus glaubten, wandelten sich schnell zu den Antikommunisten und Befürwortern des Kapitalismuses.
Nach einigen Jahren wurden sie wieder nüchterner, was das Kapitalismus angeht...
Ich selber wurde von dem, was ich in Deutschland zum ersten Mal im Leben erfuhr, wirklich schockiert.
Die Blockade des westlichen Teils Berlins wurde bei uns nirgendwo erwähnt. Wie auch einige andere "Kleinigkeiten".
Vielleicht wurde Reuter auch von stalinistischer Politik enttäuscht und änderte seine politische Ansichten.
Nicht nur einzelne Personen ändern ihre Identität, auch manchmal einige Bevölkerungsgruppen, wie es zu der Umbruchzeiten oft passiert.
Viele Menschen der UdSSR, die früher an Kommunismus oder wenigstens Sozialismus glaubten, wandelten sich schnell zu den Antikommunisten und Befürwortern des Kapitalismuses.

Nach einigen Jahren wurden sie wieder nüchterner, was das Kapitalismus angeht...

Ich selber wurde von dem, was ich in Deutschland zum ersten Mal im Leben erfuhr, wirklich schockiert.

Vielleicht wurde Reuter auch von stalinistischer Politik enttäuscht und änderte seine politische Ansichten.
NEW 20.10.08 13:43
Ja, wenn du sehr schlauen Menschen, darunter auch Politiker und Co. meinst! Die ihre Meinung sofort ändern, wenn es angebracht erscheint.
Nur muss man bemerken, dass es oft auch die etwas andere Erscheinung vorkommt:
- die Menschen werden lange belogen, wissen von vielen Sachen aus der Geschichte nichts, glaubten an etwas, was nicht stimmt und irgendwann kommt die große Enttäuschung und Identitätswende. Bei denen dauert es aber viel, viel länger!
в ответ cool.v 20.10.08 13:06
In Antwort auf:
Auf gut Deutsch: Wendehals
Auf gut Deutsch: Wendehals
Ja, wenn du sehr schlauen Menschen, darunter auch Politiker und Co. meinst! Die ihre Meinung sofort ändern, wenn es angebracht erscheint.
Nur muss man bemerken, dass es oft auch die etwas andere Erscheinung vorkommt:
- die Menschen werden lange belogen, wissen von vielen Sachen aus der Geschichte nichts, glaubten an etwas, was nicht stimmt und irgendwann kommt die große Enttäuschung und Identitätswende. Bei denen dauert es aber viel, viel länger!
NEW 20.10.08 17:39
Warum schlaue?
Ich meine die Masse. Es ist einfacher mit dem Strom zu schwimmen. Wenn der Strom seine Richtung aendert, dann aendert man auch seine Richtung.
Ist doch einfacher!
... und viele Menschen wollen auch belogen werden.
в ответ Musiker53 20.10.08 13:43
В ответ на:
schlauen Menschen, darunter auch Politiker und Co.
schlauen Menschen, darunter auch Politiker und Co.
Warum schlaue?
Ich meine die Masse. Es ist einfacher mit dem Strom zu schwimmen. Wenn der Strom seine Richtung aendert, dann aendert man auch seine Richtung.
Ist doch einfacher!

... und viele Menschen wollen auch belogen werden.

Идеальные женщины — это шахматистки: они могут часами молчать, хорошо следят за фигурами и знают много интересных позиций.
NEW 21.10.08 21:29
в ответ Musiker53 20.10.08 13:43
Von den Wendehälsen kenne ich eine menge!
Ich wohne ja jetzt im Gebiet der ehemaligen DDR und es sind jetzt meine Nachbarn. Ich bin da NUR der Wessi (immer noch)
Von Etlichen sind die früheren Ansichten und Aktivitäten bekannt. So lange ist es ja noch nicht her. Stramme Parteigenossen sind jetzt glühende Fans von Lady Angela
Die meisten wollen die soziale Absicherung der DDR (Kindergärten, Ausbildung, Beruf ...) und billige Tarife und Grundnahrungsmittel, aber auch die vollen Supermärkte, Kaufhäuser, Autos und die Urlaubsreisen in alle Welt. Die wollen einfach alle Rosinen aus jedem System picken.
Aber es ist doch nicht die Überzeugung, die sich änderte. Die schwimmen immer mit dem Strom, egal wohin er geht.
Hauptsache es ist bequem und bringt Erfolg!
Kommt morgen die Diktatur der Karierten, dann sind sie sofort alle kariert!
Ich wohne ja jetzt im Gebiet der ehemaligen DDR und es sind jetzt meine Nachbarn. Ich bin da NUR der Wessi (immer noch)
Von Etlichen sind die früheren Ansichten und Aktivitäten bekannt. So lange ist es ja noch nicht her. Stramme Parteigenossen sind jetzt glühende Fans von Lady Angela
Die meisten wollen die soziale Absicherung der DDR (Kindergärten, Ausbildung, Beruf ...) und billige Tarife und Grundnahrungsmittel, aber auch die vollen Supermärkte, Kaufhäuser, Autos und die Urlaubsreisen in alle Welt. Die wollen einfach alle Rosinen aus jedem System picken.
Aber es ist doch nicht die Überzeugung, die sich änderte. Die schwimmen immer mit dem Strom, egal wohin er geht.
Hauptsache es ist bequem und bringt Erfolg!
Kommt morgen die Diktatur der Karierten, dann sind sie sofort alle kariert!
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
NEW 22.10.08 15:54
Ich habe dich und
gadacz verstanden, beruflich mußte ich in UdSSR manchmal nicht mit dem Strom der Unterhaltungsmusik schwimmen. Nicht einfach.
Aber es gibt auch die Identitätswendungen, die sich auf Grund irgendeines Ereignisses ergeben.
Eine davon ist die Umsiedlung der Russlanddeutschen nach Deutschland.
Leider kann ich auch ein Teil der Russlanddeutschen nicht wiedererkennen.(Ich meine, wenn ich die Berichte lese.) Wie in disem Artikel www.taz.de/4/reise/europa/russland/artikelseite/1/im-deutschen-haus-in-al... heißt: "viele Russlanddeutsche nach einer gewissen Aufenthaltsdauer in Deutschland ganz anders werden. Sie ändern sich um 180 Grad. Sie werden wild und aggressiv, verwenden eine vulgäre Sprache."

Ich muss ja aber auch zugeben, dass es für mich schwierig ist, dieses Phänomen zu analysieren und verstehen, warum es so passiert. In meinem Familienkreis gibt so was nicht, aber einige sind passiv geworden.
In UdSSR der 40er-50er Jahren war es aus meiner Sicht viel schwieriger, als hier.
Natürlich, Tatsache, dass man sich nicht in dem Land befindet, in das man wollte, spielt eine Rolle, trotzdem könnte man versuchen sich selbst nicht verlieren.
Vielleicht haben nicht alle Menschen eine starke Willenskraft, und diese Schicksalswendung und kulturelle Schock durchzustehen. Insbesondere schwer ist es für die schwache Familien, wo es vor der Abreise wenig Liebe, gegenseitiges Verstehen und Zusammenhalt gab.
In Antwort auf:
Ich meine die Masse.
Ich meine die Masse.
Ich habe dich und

Aber es gibt auch die Identitätswendungen, die sich auf Grund irgendeines Ereignisses ergeben.
Eine davon ist die Umsiedlung der Russlanddeutschen nach Deutschland.
Leider kann ich auch ein Teil der Russlanddeutschen nicht wiedererkennen.(Ich meine, wenn ich die Berichte lese.) Wie in disem Artikel www.taz.de/4/reise/europa/russland/artikelseite/1/im-deutschen-haus-in-al... heißt: "viele Russlanddeutsche nach einer gewissen Aufenthaltsdauer in Deutschland ganz anders werden. Sie ändern sich um 180 Grad. Sie werden wild und aggressiv, verwenden eine vulgäre Sprache."


Ich muss ja aber auch zugeben, dass es für mich schwierig ist, dieses Phänomen zu analysieren und verstehen, warum es so passiert. In meinem Familienkreis gibt so was nicht, aber einige sind passiv geworden.
In UdSSR der 40er-50er Jahren war es aus meiner Sicht viel schwieriger, als hier.
Natürlich, Tatsache, dass man sich nicht in dem Land befindet, in das man wollte, spielt eine Rolle, trotzdem könnte man versuchen sich selbst nicht verlieren.
Vielleicht haben nicht alle Menschen eine starke Willenskraft, und diese Schicksalswendung und kulturelle Schock durchzustehen. Insbesondere schwer ist es für die schwache Familien, wo es vor der Abreise wenig Liebe, gegenseitiges Verstehen und Zusammenhalt gab.
NEW 23.10.08 11:35
Hier hast eine der Gründe aufgeführt
Viele sehen auch eine gewisse Perspektivlosigkeit. Kein Job, kein "richtiges" Geld. Oder man ist nur mit Geldverdienen beschäftigt, um die Familie durch die Runden zu bringen und vergisst dabei die Kinder bzw. deren Erziehung. Sieht man auch z.B. bei den einheimischen oder auch bei vielen Ausländern.
в ответ Musiker53 22.10.08 15:54
В ответ на:
Sie werden wild und aggressiv, verwenden eine vulgäre Sprache.
Sie werden wild und aggressiv, verwenden eine vulgäre Sprache.
Hier hast eine der Gründe aufgeführt
В ответ на:
aber einige sind passiv geworden.
aber einige sind passiv geworden.
Viele sehen auch eine gewisse Perspektivlosigkeit. Kein Job, kein "richtiges" Geld. Oder man ist nur mit Geldverdienen beschäftigt, um die Familie durch die Runden zu bringen und vergisst dabei die Kinder bzw. deren Erziehung. Sieht man auch z.B. bei den einheimischen oder auch bei vielen Ausländern.
Идеальные женщины — это шахматистки: они могут часами молчать, хорошо следят за фигурами и знают много интересных позиций.
NEW 23.10.08 17:13
Da kann man dann schnell in einer Gesellschaft der Ausgegliederten landen, die sich durch unpopuläre oder kriminelle Aktionen Gehör verschaffen wollen.
Interessant ist auch, wie sie ihre Identität nach außen tragen. Lautes, vulgäres Auftreten, Kleidung, protzige Attribute wie tolle Autos usw. sorgen dafür, dass sie sofort erkennbar sind.
Das gilt NICHT für alle, aber die am wenigsten an Wohlstand und Fortschritt beteiligt sind, treten am auffälligsten auf.
Die Integrierten und in Gesellschaft und Arbeitswelt eingegliederten sieht man kaum. Man muss schon mit ihnen reden, um festzustellen, dass eine spezielle Aussprache die Herkunft verrät. Aber eigentlich haben sie damit schon einen Teil ihrer Identität verloren und die neue Identität eines Deutschen erworben.
в ответ Musiker53 22.10.08 15:54
In Antwort auf:
Sie ändern sich um 180 Grad. Sie werden wild und aggressiv, verwenden eine vulgäre Sprache
ich kenne die Gründe zwar auch nicht genau, aber ich vermute, dass es damit zusammen hängt, dass hohe Erwartungen nicht erfüllt werden. Oft glaubt man in ein Paradies zu ziehen und stellt dann mit Erstaunen fest, dass es hier auch sehr irdisch ist.Sie ändern sich um 180 Grad. Sie werden wild und aggressiv, verwenden eine vulgäre Sprache
Da kann man dann schnell in einer Gesellschaft der Ausgegliederten landen, die sich durch unpopuläre oder kriminelle Aktionen Gehör verschaffen wollen.
Interessant ist auch, wie sie ihre Identität nach außen tragen. Lautes, vulgäres Auftreten, Kleidung, protzige Attribute wie tolle Autos usw. sorgen dafür, dass sie sofort erkennbar sind.
Das gilt NICHT für alle, aber die am wenigsten an Wohlstand und Fortschritt beteiligt sind, treten am auffälligsten auf.
Die Integrierten und in Gesellschaft und Arbeitswelt eingegliederten sieht man kaum. Man muss schon mit ihnen reden, um festzustellen, dass eine spezielle Aussprache die Herkunft verrät. Aber eigentlich haben sie damit schon einen Teil ihrer Identität verloren und die neue Identität eines Deutschen erworben.
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
NEW 23.10.08 20:07
Daran glaubten alle, auch ich und meine zwei Schwester, eine von denen in Heidenheim an Brenz als Sozialarbeiterin beschäftigt ist und schon längst ein hohes Ansehen genießt. Im Sommer erstattete ich meiner Verwandtschaft einen Besuch, kam zu einer Kinderferiengruppe, wo sich 2 Aussiedlerinnen (eine davon ehrenamtlich, wie auch ich an diesem Tage) beschäftigten und wir haben für fast ausschließlich schwäbische Kindern eine kleine musikalische Veranstaltung durchgeführt. Ich kenne zwar wenig von modernen Kinderliedern, dafür aber einige alte.
Einige von meinen Verwandten verlieren nach Einreise Zeitweise die Orientierung in dieser Gesellschaft und wie gesagt, gibt es welche, die sich um 180 Grad ändern.
Aber an ein Paradies glaubten alle.
cool.v hat von Arbeitslosigkeit geschrieben, das wirkt auf unser Volk sehr schädlich. Wir, vor allem die Männer, sind zum Nichtstun nicht gewöhnt. Das führt ins Verderben.
Ein anderes Fall, wo die Eltern nur an das Gelderwerb denken und die Kindern dabei vergessen ist auch verbreitet...
Kann es nicht sein, dass gerade diese Menschen von ihrer alten Identität fast nichts verloren haben, aber eine neue Sprache erworben haben. Oder anders ausgedruckt, ihre Identität wurde bereichert????
Ich würde dich bitten, die Identität eines Deutschen zu beschreiben. Nicht unbedingt sofort.
в ответ gadacz 23.10.08 17:13
In Antwort auf:
Oft glaubt man in ein Paradies zu ziehen...
Oft glaubt man in ein Paradies zu ziehen...
Daran glaubten alle, auch ich und meine zwei Schwester, eine von denen in Heidenheim an Brenz als Sozialarbeiterin beschäftigt ist und schon längst ein hohes Ansehen genießt. Im Sommer erstattete ich meiner Verwandtschaft einen Besuch, kam zu einer Kinderferiengruppe, wo sich 2 Aussiedlerinnen (eine davon ehrenamtlich, wie auch ich an diesem Tage) beschäftigten und wir haben für fast ausschließlich schwäbische Kindern eine kleine musikalische Veranstaltung durchgeführt. Ich kenne zwar wenig von modernen Kinderliedern, dafür aber einige alte.
Einige von meinen Verwandten verlieren nach Einreise Zeitweise die Orientierung in dieser Gesellschaft und wie gesagt, gibt es welche, die sich um 180 Grad ändern.
Aber an ein Paradies glaubten alle.

Ein anderes Fall, wo die Eltern nur an das Gelderwerb denken und die Kindern dabei vergessen ist auch verbreitet...
In Antwort auf:
Die Integrierten und in Gesellschaft und Arbeitswelt eingegliederten sieht man kaum. Man muss schon mit ihnen reden, um festzustellen, dass eine spezielle Aussprache die Herkunft verrät. Aber eigentlich haben sie damit schon einen Teil ihrer Identität verloren und die neue Identität eines Deutschen erworben.
Die Integrierten und in Gesellschaft und Arbeitswelt eingegliederten sieht man kaum. Man muss schon mit ihnen reden, um festzustellen, dass eine spezielle Aussprache die Herkunft verrät. Aber eigentlich haben sie damit schon einen Teil ihrer Identität verloren und die neue Identität eines Deutschen erworben.
Kann es nicht sein, dass gerade diese Menschen von ihrer alten Identität fast nichts verloren haben, aber eine neue Sprache erworben haben. Oder anders ausgedruckt, ihre Identität wurde bereichert????
Ich würde dich bitten, die Identität eines Deutschen zu beschreiben. Nicht unbedingt sofort.
NEW 24.10.08 10:18
Dann kam die von den alliierten Besetzern verordnete Buße und Demütigung. Teilweise ist es immer noch aktiv im Ausland und selbst nach über 60 Jahren werden "die Deutschen" noch da und dort als die grauenhaften Mörder beschimpft und gemieden.
Einige rechte Extremisten hier treten mit Geschichtsfälschungen diesen Erscheinungen entgegen, was den Ruf Deutschlands und der Deutschen auch sehr schadet.
Doch wer etwas Nationalstolz und Patriotismus zeigt, wird gleich in diese braune Ecke geschoben.
Dazu kommt die Teilung, die immer noch nicht ganz überwunden ist. Die eine Seite richtete den Blick weit nach Westen, die andere verherrlichte den "Großen Bruder" in Moskau. Deutschland klemmte irgendwo dazwischen.
Ansehen genießt Deutschland wegen der Industrie- und Wirtschaftskraft und der Kultur der Vorfahren. Im Ausland sind Deutsche als gut zahlende Urlauber geachtet.
Aber in einigen Ländern beschränken sich die Deutschkenntnisse auf "Geil Gitler" und "Gitler kaputt". Geht man dort in ein beliebiges Museum, findet man immer die Abteilung über den großen vaterländischen Krieg, in der die Deutschen immer als üble, feige Mörder und die Rotarmisten generell als ordensgeschmückte, tapfere Helden dargestellt werden.
Irgendwie orientiert sich immer noch die Identität an solchen Merkmalen. Die Enkel der verführten Generation dürfen immer noch für die Verbrechen büßen und zahlen. Wer dagegen opponiert ist automatisch Nazi und Antisemit.
Dazu kommt nun noch, dass einige Zuwanderer aus dem Osten Deutschland als erobertes (befreites!) Gebiet betrachten und sich entsprechend benehmen. Wenn sie dann von den Deutschen als Eindringlinge abgelehnt werden, ist das Geschrei groß
In Antwort auf:
Ich würde dich bitten, die Identität eines Deutschen zu beschreiben
Das ist ein problematisches Thema seit 1945. Davor wurde die deutsche Herrenrasse gepredigt und Nationalismus und Patriotismus wurden übertrieben und mit Waffen in die Welt getragen. Ich würde dich bitten, die Identität eines Deutschen zu beschreiben
Dann kam die von den alliierten Besetzern verordnete Buße und Demütigung. Teilweise ist es immer noch aktiv im Ausland und selbst nach über 60 Jahren werden "die Deutschen" noch da und dort als die grauenhaften Mörder beschimpft und gemieden.
Einige rechte Extremisten hier treten mit Geschichtsfälschungen diesen Erscheinungen entgegen, was den Ruf Deutschlands und der Deutschen auch sehr schadet.
Doch wer etwas Nationalstolz und Patriotismus zeigt, wird gleich in diese braune Ecke geschoben.
Dazu kommt die Teilung, die immer noch nicht ganz überwunden ist. Die eine Seite richtete den Blick weit nach Westen, die andere verherrlichte den "Großen Bruder" in Moskau. Deutschland klemmte irgendwo dazwischen.
Ansehen genießt Deutschland wegen der Industrie- und Wirtschaftskraft und der Kultur der Vorfahren. Im Ausland sind Deutsche als gut zahlende Urlauber geachtet.
Aber in einigen Ländern beschränken sich die Deutschkenntnisse auf "Geil Gitler" und "Gitler kaputt". Geht man dort in ein beliebiges Museum, findet man immer die Abteilung über den großen vaterländischen Krieg, in der die Deutschen immer als üble, feige Mörder und die Rotarmisten generell als ordensgeschmückte, tapfere Helden dargestellt werden.
Irgendwie orientiert sich immer noch die Identität an solchen Merkmalen. Die Enkel der verführten Generation dürfen immer noch für die Verbrechen büßen und zahlen. Wer dagegen opponiert ist automatisch Nazi und Antisemit.
Dazu kommt nun noch, dass einige Zuwanderer aus dem Osten Deutschland als erobertes (befreites!) Gebiet betrachten und sich entsprechend benehmen. Wenn sie dann von den Deutschen als Eindringlinge abgelehnt werden, ist das Geschrei groß
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
24.10.08 11:01
в ответ gadacz 24.10.08 10:18
Schwierig zu sagen:
Einerseits stimmt es. Die Geschichte des 3. Reiches und die Auseinandersetzung damit hat schon dazu geführt, dass viele Deutsche, auch die jungen, ein etwas gebrochenes, zumindest sehr komplexes Verhältnis zu vielem haben, was die deutsche Kultur, Sprache etc. ausmacht. Ich sehe das auch als einen Grund, warum gerade hier etwa der amerikanische Einfluss in Kultur und Sprache so spürbar ist, wahrscheinlich mehr als anderswo. (Ohne das bewerten zu wollen.)
Andererseits denke ich mal, hat diese schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Geschichte vielleicht auch ermöglicht, dass im Grunde unser Ansehen im Ausland eigentlich besser ist als wir oft selbst glauben. Und das vielleicht nicht nur dank der Leistungen unserer Ingenieure, wie auch immer. Schmerzhafte Auseinandersetzungen, Fragen auch im persönlichen, familären Umfeld, haben ja mit den 68ern, also der Generation der Kinder, ihren Anfang genommen. Denke ich mal. Und das hat sicher zu vielen gesellschaftlichen Veränderungen geführt und dazu, dass wir uns zu einer offenen, demokratischen Gesellschaft entwickelt haben. Und das ist auch im Ausland nicht unbemerkt geblieben, glaube ich
.
Und was das Schuldbewusstsein etc. anbelangt, so sehe ich auch viele Veränderungen. Noch vor 20 Jahren oder wie auch immer wären vielleicht solche Filme wie "Anonyma" nicht unbedingt vorstellbar gewesen. Und wenn ich so an die vielen Deutschlandfahnen etc. während der Fußball-WM 2006 auf den Public Viewings, an den Autos etc. denke...
P.S. Ich persönlich war bei allen meinen Kontakten mit "Russen", egal ob hier oder gerade bei meinen Aufenthalten in Russland oder der Ukraine immer wieder überrascht, wie herzlich die meisten auf mich zugegangen sind. Ich habe selbst von älteren Menschen eigentlich keine, v.a. negativen Bemerkungen in Richtung "Gitler, Nazi" vernommen
Einerseits stimmt es. Die Geschichte des 3. Reiches und die Auseinandersetzung damit hat schon dazu geführt, dass viele Deutsche, auch die jungen, ein etwas gebrochenes, zumindest sehr komplexes Verhältnis zu vielem haben, was die deutsche Kultur, Sprache etc. ausmacht. Ich sehe das auch als einen Grund, warum gerade hier etwa der amerikanische Einfluss in Kultur und Sprache so spürbar ist, wahrscheinlich mehr als anderswo. (Ohne das bewerten zu wollen.)
Andererseits denke ich mal, hat diese schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Geschichte vielleicht auch ermöglicht, dass im Grunde unser Ansehen im Ausland eigentlich besser ist als wir oft selbst glauben. Und das vielleicht nicht nur dank der Leistungen unserer Ingenieure, wie auch immer. Schmerzhafte Auseinandersetzungen, Fragen auch im persönlichen, familären Umfeld, haben ja mit den 68ern, also der Generation der Kinder, ihren Anfang genommen. Denke ich mal. Und das hat sicher zu vielen gesellschaftlichen Veränderungen geführt und dazu, dass wir uns zu einer offenen, demokratischen Gesellschaft entwickelt haben. Und das ist auch im Ausland nicht unbemerkt geblieben, glaube ich

Und was das Schuldbewusstsein etc. anbelangt, so sehe ich auch viele Veränderungen. Noch vor 20 Jahren oder wie auch immer wären vielleicht solche Filme wie "Anonyma" nicht unbedingt vorstellbar gewesen. Und wenn ich so an die vielen Deutschlandfahnen etc. während der Fußball-WM 2006 auf den Public Viewings, an den Autos etc. denke...
P.S. Ich persönlich war bei allen meinen Kontakten mit "Russen", egal ob hier oder gerade bei meinen Aufenthalten in Russland oder der Ukraine immer wieder überrascht, wie herzlich die meisten auf mich zugegangen sind. Ich habe selbst von älteren Menschen eigentlich keine, v.a. negativen Bemerkungen in Richtung "Gitler, Nazi" vernommen

'Die Asiaten haben den Weltmarkt mit unlauteren Methoden erobert - sie arbeiten während der Arbeitszeit.' (Ephraim Kishon)
NEW 24.10.08 11:19
Es sind auch weniger bemerkungen, die auffallen, sonder die Demonstration der eingeschränkten Sprachkenntnisse, die sich auf solche Sprüche beschränken.
в ответ gakusei 24.10.08 11:01
In Antwort auf:
Ich habe selbst von älteren Menschen eigentlich keine, v.a. negativen Bemerkungen in Richtung "Gitler, Nazi" vernommen
Ich auch nicht bei Gesprächen, denn ich war bei Freunden. Aber da und dort ist es immer wieder zu spüren und zu hören, auch von Jüngeren. Unfreiwillig habe ich aber einige Museumsführungen mitgemacht, bei denen Lehrer die Kinder durch diese Kriegs-Abteilung führten. Es war erschreckend, was da für ein Mist erzählt wurde.Ich habe selbst von älteren Menschen eigentlich keine, v.a. negativen Bemerkungen in Richtung "Gitler, Nazi" vernommen
Es sind auch weniger bemerkungen, die auffallen, sonder die Demonstration der eingeschränkten Sprachkenntnisse, die sich auf solche Sprüche beschränken.
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
NEW 24.10.08 13:07
Na ja. Und umgekehrt ist doch es auch, oder? Ich sag' mal, das ist "normal". Man findet in jeder Gesellschaft und Kultur solches Verhalten bzw. solche Denke
в ответ gadacz 24.10.08 11:19
В ответ на:
Aber da und dort ist es immer wieder zu spüren und zu hören,
Aber da und dort ist es immer wieder zu spüren und zu hören,
Na ja. Und umgekehrt ist doch es auch, oder? Ich sag' mal, das ist "normal". Man findet in jeder Gesellschaft und Kultur solches Verhalten bzw. solche Denke
Идеальные женщины — это шахматистки: они могут часами молчать, хорошо следят за фигурами и знают много интересных позиций.
NEW 24.10.08 17:31
в ответ cool.v 24.10.08 13:07
Ich kenne hier in Deutschland keine Museen, in denen Gräueltaten des Weltkrieges verherrlicht werden und hier kritisieren Lehrer eher das Verhalten der Nazis und Wehrmacht
DEUTSCHsprachiger €uropäer mit preußischem Migrationshintergrund - service.gadacz.info
NEW 26.10.08 14:23
Ich bin jetzt durcheinander gekommen und mir fehlen die Worte...
Klaus-Peter, du hast geschrieben:
Ich habe aber gar nicht verstanden, was sie erworben haben. Die Identität eines Mörders...?
Oder Identität eines büßenden Menschen? Aber das Letztere hatten wir schon...
Ich hoffe, dass du mir nach deinem Museumsbesuch wenigstens glauben kannst, wie schwer es für uns eine Zeit lang in der UdSSR war(1970 hatten nur 0,9 Prozent der Deutschstämmigen einen Hochschulabschluß wegen "verordneter Buße und Demütigung", allerdings ohne national-sozialistischen Vergangenheit!)
Diese Vergangenheit hat selbstverständlich dem Ansehen den Deutschen in der Welt große Schaden zugefügt, trotzdem hat
gakusei geschrieben,
Daran haben auch die Deutschen der UdSSR mitgearbeitet.
"Am 66. Jahrestag der Sozialistischen Oktoberrevolution 1983 nannte KPdSU-Generalsekretär Andropow die im Lande lebenden Deutschen einen wirtschaftlichen Faktor des sozialistischen Systems, als er ihren Beitrag zum Aufbau der Volkswirtschaft nach dem Krieg und bei der Neulanderschließung in Kasachstan würdigte." (Zitat)
Noch ein Beweis dafür, dass die Deutsche in einigen Ländern sehr geschätzt sind, liefert diesen Artikel aus "Nesawissimaja Gaseta": Kaliningrads Lockrufe an Russlanddeutsche stoßen in Deutschland auf Kritik http://de.rian.ru/analysis/20070820/72597708.html
Aus meiner Heimat:
www.handelsblatt.com/politik/international/kasachstan-ruft-aussiedler-zur...
oder dasselbe mit den anderen Worten hier:
NUTZT DIE CHANCEN IN EURER ALTEN HEIMAT
http://www.sibrd.ru/index.php?page=369
Aus dem anderen Ecke der Welt:
"Die Deutschstämmigen werden von den Ibero-Chilenen grundsätzlich als fleißige und aufrichtige Landsleute gesehen, die außergewöhnlich viel zum Aufbau und zur Entwicklung Chiles beigetragen haben."
http://www.dija.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=1414
Dass sich die integrierte Menschen auf die individualistische Gesellschaft anpassen müssen, hat mit dem Erwerb der deutscher Identität nichts zu tun, eher umgekehrt, viele verlieren hier ein unterschiedlich große Stück von der deutschen Identität, die sich noch in XIX. Jahrhundert herauskristallisiert hatte und fast in der ganzen Welt den deutschen ein HOHES Ansehen verschaffte.
Klaus-Peter, du hast geschrieben:
In Antwort auf:
Die Integrierten und in Gesellschaft und Arbeitswelt eingegliederten....haben ... damit schon einen Teil ihrer Identität verloren und die neue Identität eines Deutschen erworben.
Die Integrierten und in Gesellschaft und Arbeitswelt eingegliederten....haben ... damit schon einen Teil ihrer Identität verloren und die neue Identität eines Deutschen erworben.
Ich habe aber gar nicht verstanden, was sie erworben haben. Die Identität eines Mörders...?
Oder Identität eines büßenden Menschen? Aber das Letztere hatten wir schon...
Ich hoffe, dass du mir nach deinem Museumsbesuch wenigstens glauben kannst, wie schwer es für uns eine Zeit lang in der UdSSR war(1970 hatten nur 0,9 Prozent der Deutschstämmigen einen Hochschulabschluß wegen "verordneter Buße und Demütigung", allerdings ohne national-sozialistischen Vergangenheit!)
Diese Vergangenheit hat selbstverständlich dem Ansehen den Deutschen in der Welt große Schaden zugefügt, trotzdem hat

In Antwort auf:
Ich persönlich war ... bei meinen Aufenthalten in Russland oder der Ukraine immer wieder überrascht, wie herzlich die meisten auf mich zugegangen sind.
Ich persönlich war ... bei meinen Aufenthalten in Russland oder der Ukraine immer wieder überrascht, wie herzlich die meisten auf mich zugegangen sind.
Daran haben auch die Deutschen der UdSSR mitgearbeitet.
"Am 66. Jahrestag der Sozialistischen Oktoberrevolution 1983 nannte KPdSU-Generalsekretär Andropow die im Lande lebenden Deutschen einen wirtschaftlichen Faktor des sozialistischen Systems, als er ihren Beitrag zum Aufbau der Volkswirtschaft nach dem Krieg und bei der Neulanderschließung in Kasachstan würdigte." (Zitat)
Noch ein Beweis dafür, dass die Deutsche in einigen Ländern sehr geschätzt sind, liefert diesen Artikel aus "Nesawissimaja Gaseta": Kaliningrads Lockrufe an Russlanddeutsche stoßen in Deutschland auf Kritik http://de.rian.ru/analysis/20070820/72597708.html
Aus meiner Heimat:
www.handelsblatt.com/politik/international/kasachstan-ruft-aussiedler-zur...
oder dasselbe mit den anderen Worten hier:
NUTZT DIE CHANCEN IN EURER ALTEN HEIMAT
http://www.sibrd.ru/index.php?page=369
Aus dem anderen Ecke der Welt:
"Die Deutschstämmigen werden von den Ibero-Chilenen grundsätzlich als fleißige und aufrichtige Landsleute gesehen, die außergewöhnlich viel zum Aufbau und zur Entwicklung Chiles beigetragen haben."
http://www.dija.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=1414
Dass sich die integrierte Menschen auf die individualistische Gesellschaft anpassen müssen, hat mit dem Erwerb der deutscher Identität nichts zu tun, eher umgekehrt, viele verlieren hier ein unterschiedlich große Stück von der deutschen Identität, die sich noch in XIX. Jahrhundert herauskristallisiert hatte und fast in der ganzen Welt den deutschen ein HOHES Ansehen verschaffte.
NEW 26.10.08 15:41
Viele Menschen, darunter auch ich, meinen, dass diese schmerzhafte Auseinandersetzungen sollte man gezielter mit der national-sozialistischer Ideologie führen, und nicht gleichzeitig fast alles deutsches schlecht reden. Viele deutsche Tugenden, für welche die Deutschen in fast allen Ländern der Welt geschätzt wurden, würden lächerlich gemacht oder negativ bewertet. Disziplin sei schlecht, aber jetzt haben wir die Kinder, die mit 12 Jahren rauchen und trinken.
Und wir in UdSSR waren stolz auf unsere Leistungen, die wir den aus unserer Sicht den typisch deutschen Tugenden zu verdanken dürften, aber... viele von uns heirateten auch die Menschen der anderen Nationalitäten und waren sozialistisch, oder wie man hier sagt: "LINKS" eingestellt.
Die erste Sozialdemokratie der Welt konstituirte sich übrigens in Deutschland!
Hat sich jemand auch damit befasst, ob auch die EXISTENZ der DDR auf die Verbesserung des Ansehens der Deutschen in der Welt bewirkt hat????
в ответ gakusei 24.10.08 11:01
In Antwort auf:
Die Geschichte des 3. Reiches und die Auseinandersetzung damit hat schon dazu geführt, dass viele Deutsche, auch die jungen, ein etwas gebrochenes, zumindest sehr komplexes Verhältnis zu vielem haben, was die deutsche Kultur, Sprache etc. ausmacht.
Die Geschichte des 3. Reiches und die Auseinandersetzung damit hat schon dazu geführt, dass viele Deutsche, auch die jungen, ein etwas gebrochenes, zumindest sehr komplexes Verhältnis zu vielem haben, was die deutsche Kultur, Sprache etc. ausmacht.
Viele Menschen, darunter auch ich, meinen, dass diese schmerzhafte Auseinandersetzungen sollte man gezielter mit der national-sozialistischer Ideologie führen, und nicht gleichzeitig fast alles deutsches schlecht reden. Viele deutsche Tugenden, für welche die Deutschen in fast allen Ländern der Welt geschätzt wurden, würden lächerlich gemacht oder negativ bewertet. Disziplin sei schlecht, aber jetzt haben wir die Kinder, die mit 12 Jahren rauchen und trinken.
Und wir in UdSSR waren stolz auf unsere Leistungen, die wir den aus unserer Sicht den typisch deutschen Tugenden zu verdanken dürften, aber... viele von uns heirateten auch die Menschen der anderen Nationalitäten und waren sozialistisch, oder wie man hier sagt: "LINKS" eingestellt.
Die erste Sozialdemokratie der Welt konstituirte sich übrigens in Deutschland!
Hat sich jemand auch damit befasst, ob auch die EXISTENZ der DDR auf die Verbesserung des Ansehens der Deutschen in der Welt bewirkt hat????