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grenzen sich Russlanddeutsche ab?

11.11.07 22:53
Re: grenzen sich Russlanddeutsche ab?
 
  Musiker53 гость
в ответ Grosser-Adler 06.11.07 14:30, Последний раз изменено 14.11.07 20:06 (Musiker53)
Also, das erste Problem war, das sehr viele Sowjetdeutsche sich nicht für die Umsiedlung vorbereiteten, sie dachten, es klappt ganz von alleine!
Das zweite Integrationsproblem wurde von den Behörden verursacht. Angesichts der wachsenden Zahlen von den Antragstellern sollten sie eine Art Aufklärungsarbeit starten. Sehr viele Bundesbürger wussten von der Existenz z. B. der Autonomen Sowjetischen Sozialistischen Republik den Deutschen an der Wolga GAR NICHTS, verstehen sie: GAR NICHTS! Einmal fuhr ich mit dem DB durch Sachsen-Anhalt und führte dabei ein Gespräch mit einer Frau, die Hochschule absolvierte. Die Dame wunderte sich, als sie von mir erfuhr, dass die Zarin (eigentlich die Imperatorin) Katharina die Große zuerst die Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst war. Was wurde beim Geschichtsunterricht erzählt?!?!
Also, wir mussten auch eine Aufklärungsarbeit übernehmen! Und das war der Punkt, an dem sehr viele Deutschen aus der UdSSR scheiterten. Man wird sehr oft als Russe angesprochen und wahrgenommen, obwohl z. B. meine Eltern in der Ukraine lebten und danach in Kasachstan. Und dieses unser neues Leben in der BRD mit der falschen Identität ist sehr häufig auch richtig stressig, irgendwann verliert man die Geduld ständig jedem zu erzählen, wieso man den deutschen Namen hat, was sind die deutsche Kolonien usw.
Noch schlimmer wird, wenn man an die Personen trifft, die in ihren Überheblichkeit den Deutschen aus UdSSR abwertend behandeln. Ich habe einmal in einem Nachrichten- Forum bei Freenet gelesen, das die Russlanddeutsche durch genetische Veranlagung eine Art Mafijaleben führen!?!? Wie kann man nur so dumm sein, um so was zu schreiben? Genetisch gesehen, stammen alle aus Deutschland...
Man muss auch manchmal als "Russe" für die imperiale Ambitionen der UdSSR Rede und Antwort stehen.
Das alles führt oft dazu, das viele Übersiedlern nur die notwendigste Kontakte mit den Bundesbürgern haben, und wollen die Freizeit lieber mit der Verwandtschaft genießen, um die Ruhe und normale Identität zu haben.
Dumm ist, das vielen Menschen dabei die Lust auf Erlernen der deutschen Sprache vergeht.

Dieses Problem ist aber Generationsspezifisch. Einige Altersgruppe integrieren sich schnell, andere sehr langsam.
Und noch etwas. In einigen Gegenden kommt es viel leichter, als in den anderen, und das Herkunftsgebiet des Menschen spielt auch eine große Rolle. Und auch die Einreisezeit - 80er Jahre, 90er Jahre, 00er Jahre haben jeweils unterschiedliche Merkmale.
Falls es noch die Fragen gibt,.. ich werde es versuchen...
 

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