Deutsch
Germany.ruФорумы → Архив Досок→ Здоровье

coronavirus outbreak

05.03.20 13:30
Re: coronavirus outbreak
 
  white_smooth посетитель
в ответ Bigbolt26 05.03.20 11:26, Последний раз изменено 05.03.20 13:40 (white_smooth)

Читай кастрюляголовый! хотя кастрюла-вирус куда страшнее корона-вируса!


"Viele fühlen sich hilflos und von der Politik im Stich gelassen"

Nirgendwo in Deutschland gibt es mehr Corona-Fälle als in Gangelt. Hausarzt Christian Hoppe fürchtet, dass die Gesundheitsversorgung im Landkreis zusammenbricht.


Drei Tage lang stand die Praxis von Christian Hoppe unter Quarantäne, weil einige seiner Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Seit Mittwoch hat der Hausarzt aus Gangelt im Kreis Heinsberg wieder geöffnet – den Auflagen des Robert Koch-Instituts zum Trotz.

ZEIT ONLINE: Herr Dr. Hoppe, Sie sind Hausarzt in Gangelt, dem derzeitigen deutschen Epizentrum der Coronakrise. Ihre Praxis hat am Mittwoch nach drei Tagen Quarantäne wieder geöffnet. Wie ist die Lage?

Christian Hoppe: Der Betrieb läuft allmählich wieder an. Aber wir lassen keine Patienten in das Wartezimmer. Die Menschen dürfen die Praxis nur einzeln betreten, die anderen müssen vor der Tür warten. Ärzte, Praxispersonal und Patienten tragen einen Mundschutz. Das geht nicht anders. Wir müssen Sorge tragen, dass sich niemand bei uns anstecken kann. Während der Schließung haben wir unsere Patienten aber noch telefonisch beraten.

ZEIT ONLINE: Warum dürfen Sie überhaupt schon wieder arbeiten? Sie hatten Kontakt mit positiv getesteten Menschen. Nach den Richtlinien des Robert Koch-Instituts (RKI) müssten Sie 14 Tage zu Hause bleiben.

Hoppe: Das ist in der Tat ein Problem. Wir hatten vergangene Woche mehrere Patienten mit Verdacht auf Corona-Infektion und haben uns daraufhin alle selbst testen lassen. Von Dienstag bis Donnerstag hatten wir elf positive Ergebnisse, darunter eine Mitarbeiterin. Drei von vier Ärzten sind negativ getestet. Einer wurde nicht getestet, weil er in besagtem Zeitraum nicht in der Praxis war. Am Wochenende wurde uns vom Landrat dann gesagt, dass die unter Quarantäne stehenden Ärzte, Feuerwehrleute, Polizisten und Krankenschwestern nun doch wieder arbeiten dürfen, wenn sie keine Symptome zeigen. Laut Richtlinien des RKI aber hätten wir weitere 13 Tage zu Hause bleiben müssen. Das Problem ist: Hier im Kreis Heinsberg müssen wegen der Infektionsgefahr täglich weitere Praxen schließen. Die Vorgaben des RKI sind in der Theorie super, aber in der Praxis eine Katastrophe. Hätten sich alle Ärzte strikt an die Quarantäne-Richtlinien gehalten, wäre die ärztliche Versorgung spätestens am Mittwoch kollabiert.


ZEIT ONLINE: Wie ist die Stimmung unter Ihren Kollegen?

Hoppe: Schlecht und gereizt. Viele fühlen sich hilflos und von der Politik komplett im Stich gelassen. Die Aussagen des Gesundheitsministers, wir hätten alles im Griff und wer Hilfe braucht, bekommt Hilfe, sind reiner Wahlkampf. Hier vor Ort sieht es anders aus. Es zeigt sich, dass die Politik offenbar noch nicht durchdacht hat, was passiert, wenn auch Ärzte und Pflegepersonal flächendeckend ausfallen. Wir brauchen dringend Manpower von außerhalb. Aber bis jetzt hat sich da meines Wissens kaum jemand gemeldet. Auch beim Material hapert es.


ZEIT ONLINE: Was werfen Sie der Politik vor?

Hoppe: Das ist ganz einfach: Wenn ein Kreis sich in einer solch wirklich schwierigen Lage befindet wie Heinsberg derzeit, dann muss die Politik die Order erteilen, Lastwagen zu den entsprechenden Herstellern zu schicken, sie vollzuladen und die Lieferung dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird. Und das sind im Moment die Menschen im Kreis Heinsberg. Dass das nicht geschieht, kann ich absolut nicht verstehen. Die Berliner Politik aber hat die Verantwortung auf das Land und den Kreis abgeschoben. Der Landrat tut, was er kann, und auch das Gesundheitsamt bemüht sich sehr. Aber natürlich herrscht hier auch eine Überforderung. Denn noch niemand hatte je mit einer solchen Situation zu tun.


ZEIT ONLINE: Wie reagieren die Patienten?

Hoppe: Die sind sauer. Viele wollen von uns getestet werden, weil ihr Arbeitgeber das einfordert. Aber wir testen nur noch Menschen mit Symptomen, heißt: Husten, Fieber, Atemnot. Aber gerade

Arbeitgeber aus der Lebensmittelindustrie wollen es eben genau wissen, das ist ja auch nachvollziehbar. Diesen Druck geben sie dann bisweilen nach unten weiter. Hinzu kommt, dass man anfangs das Testergebnis schon nach wenigen

Stunden wusste. Inzwischen muss man einige Tage darauf warten, weil die Labore kaum nachkommen. Fraglich ist zudem, ob die Abstriche, die fünf oder sechs Tage in einer Kiste lagen, überhaupt noch brauchbare Ergebnisse liefern.


https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-03/gan...

 

Перейти на