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Случай с натурализацией украинки в NRW

30.01.14 18:22
Re: Случай с натурализацией украинки в NRW
 
akvarius12 посетитель
в ответ dimafogo 21.01.14 11:25
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article124362453/Staatenlose-Studentin-erhaelt-endlich-deutschen-Pass.html
03:00 Behördenärger
Staatenlose Studentin erhält endlich deutschen Pass
Weil das Ausländeramt Aachen komplett versagte, wurde eine ukrainische Studentin staatenlos. 14 Monate ließ die Behörde die Frau im Stich. Jetzt gibt es ein Happy End. Von Tim Röhn
Lisa Taradayko und ihre Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland
Foto: Privat
Als Lisa Taradayko endlich zu ihrem Recht gekommen war, schrieb sie eine SMS an ihre Freunde. Der Inhalt: drei Deutschlandfahnen. Ein paar Minuten danach verschickte sie ein Foto, auf dem sie die Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland in den Händen hält. Bei Facebook bedankte sie sich bei denen, "die mir in der schweren Zeit beistanden."
Am Dienstagabend ist im Solinger Theater und Konzerthaus mit der Einbürgerung von Taradayko eine kaum begreifliche Behörden-Posse zu Ende gegangen. Die gebürtige Ukrainerin, 25, Studentin, hatte im Jahr 2010 – nach zwölf Jahren in Deutschland - einen Einbürgerungsantrag beim Ausländeramt der Städteregion Aachen gestellt. Diesem Antrag wurde stattgegeben und Taradayko aufgefordert, ihren ukrainischen Pass abzugeben. Danach könne sie ihren deutschen Pass erhalten.
Doch statt dieses Versprechen einzuhalten, ließ die Behörde die junge Frau im Stich. Nachdem sie ihre ukrainische Staatsangehörigkeit abgelegt hatte, wurde sie vom Amt aufgefordert, weitere Unterlagen einzureichen – als Staatenlose ein Ding der Unmöglichkeit. Taradayko fragte nach, sie bettelte, sie beschwerte sich bei der Geschäftsführung des Amtes. Aber nichts geschah, die Studentin war staatenlos und konnte nichts dagegen tun. Ohne Pass konnte sie Deutschland nicht verlassen, sich nicht für ein Master-Studium einschreiben, keine Wohnung mieten und kein Auto anmelden – 14 Monate lang.
Am 19. Januar berichtete die "Welt am Sonntag" über den ungewöhnlichen Fall, damit kam Bewegung in die Angelegenheit. Schon vor der Veröffentlichung des Textes teilte die Städteregion Aachen auf Anfrage mit, einer Einbürgerung Taradaykos stehe grundsätzlich nichts mehr im Wege. Warum dies nicht längst geschehen ist, konnte niemand beantworten.
Behörde entschuldigt sich
Am 20. Januar fragte die "Welt am Sonntag" beim Aachener Ausländeramt nach, welche Konsequenzen aus diesem Fall gezogen werden. In der Antwort verspricht die Behörde, man werde die Vorgänge einer "kritischen Nachbetrachtung" unterziehen. Der "hiesige Verfahrensablauf" werde "mit der Prüfung von Verbesserungen" durchleuchtet. Weiter heißt es: "Bei ihr (Lisa Taradayko, d. Red.) entschuldigen wir uns ausdrücklich für die unerfreulichen Erfahrungen mit unserer Ausländerbehörde. Wir wünschen ihr nun einen guten Start als deutsche Mitbürgerin!"
Für den längst überfälligen letzten Schritt, der Ausstellung der Einbürgerungsurkunde, war Aachen schließlich nicht mehr zuständig. Am 26. Dezember 2013 meldete sich Taradayko nach Solingen um, folglich war das Solinger Ausländeramt der richtige Ansprechpartner. Die Behörde konnte aber nicht agieren, weil die Aachener Kollegen auch beim Verschicken von Unterlagen nicht die Allerschnellsten sind – selbst wenn da jemand staatenlos ist und dringend Hilfe braucht.
Bis Dienstagmorgen dauerte es, ehe die Akte Taradayko im Solinger Ausländeramt eintraf. Dann ging alles ganz schnell: Der Solinger Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU), durch Berichterstattung und Presseanfragen bei der Stadt Solingen in dieser Sache bereits informiert, unterschrieb umgehend die Einbürgerungsurkunde. Am Nachmittag klingelte eine Mitarbeiterin des Ausländeramtes bei Taradayko und teilte ihr mit, dass sie ihre Urkunde am Abend beim Einbürgerungsempfang der Stadt Solingen entgegen nehmen könne. Damit haben die deutschen Behörden ihre Pflicht erfüllt.
Pass geht in Druck
"Der Abend war unfassbar, unglaublich. Alle waren mehr als freundlich zu mir, und ich habe mich total gefreut. Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt so schnell geht", sagte Taradayko am Mittwochmittag. Ihr deutscher Passes geht nun in Druck. "Dann habe ich bald auch den schriftlichen Nachweis, dass ich dazugehöre. Mein Gefühl wird sich aber nicht ändern. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und fühle mich als Deutsche – ob mit oder ohne Pass."
Die Studentin ist froh, dass die Posse vorbei ist, sagt aber auch: "Es wäre nett gewesen, wenn ein Mitarbeiter des Aachener Ausländeramtes bei mir angerufen und sich entschuldigt hätte. Aber für die ist die Angelegenheit wahrscheinlich abgehakt." Eine Lehre habe sie aus der Sache gezogen, so Taradayko: "Wenn den Behörden etwas egal ist, dann ist es ihnen eben egal."
 

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