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70 Jahre der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion

12.09.11 10:28
Re: 70 Jahre der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion
 
  tuv2 завсегдатай
в ответ gadacz 11.09.11 23:50, Последний раз изменено 12.09.11 10:44 (tuv2)
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Die Motivation kann ich tatsächlich nur vermuten.

Ich lasse mich ungern auf eine "Vermutungsschlacht" ein, daher nur kurz:
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Tatsache ist, dass viele "Volksdeutsche", auch aus der UdSSR dem Ruf "Heim ins Reich" gefolgt sind

Die eigentliche Tatsache ist, dass die Volksdeutsche auf den okkupierten Territorien schon seit Ende 1941 wussten, was den restlichen Russlanddeutschen passiert ist. Die Sowjetregierung hat alle Russlanddeutsche zu Kollaborateuren erklärt, nach Sibiriern verbannt, unter totale Kontrolle gestellt und alle erwachsene Männer und ein Großteil der Frauen zur Zwangsarbeit gezwungen. Würden denn Sie unter diesen Umstände noch zurück in die UdSSR wollen?
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seit Kriegsbeginn in der Wehrmacht bzw. WaffenSS waren. z.B. bestand u.A. die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS aus "Volksdeutschen" aus dem Osten (anfangs überwiegend Ukraine, Galizien SS-Schützendivision Galizien)

Sehr wahrscheinlich, dass es auch so gelaufen ist. Ich bezweifle aber den massenhaften freiwilligen Beitritt der Russlanddeutschen zur Wermacht und der Waffen-SS zur Beginn des Krieges. Dass ein Teil der Russlanddeutschen im Laufe des Krieges sich mehr oder weniger freiwillig der Wehmacht angeschlossen hat, kann man doch aus der Perspektive der Betroffenen gewissermaßen nachvollziehen, oder? Würden sie den Juden übel nehmen, dass sie mit der Zeit zur illoyalen Bürger von Nazi-Deutschland geworden sind? Sie haben zurecht gegen Unterdrückung und Repressalien des verbrecherischen Regime gekämpft. Warum sollte sich ein Teil der Russlanddeutschen, die kaum zwei Monate nach dem Kriegsausbruch pauschal als Kollaborateure gebrandmarkt worden sind und große menschliche Verluste im Hinterland zu beklagen hatten, anders verhalten?
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Tatsache ist auch, dass fast 1/3 der Soldaten, die auf Seiten der Wehrmacht an der Ostfront kämpften aus Freiwilligen und auch aus zwangsweise Rekrutierten (sogar sowjetischen Kriegsgefangenen) bestand. Dass diese Truppenteile frei von Russlanddeutschen waren, kann ich nicht glauben.

Ich auch nicht. Das ist doch absolut normal, dass in so einem Krieg unter vielen Völker der UDSSR Kämpfer an der Seite der Nazis gegeben hat. Auch die Russlanddeutschen waren keine homogene graue Masse, die nur kollektiv denken und handeln konnte.
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arum nun ausgerechnet alle Wolgadeutschen ganz ohne Sympathie für die Nazis waren, ist eher zweckdienliche Spekulation. Ich vermute, da werden auch ein paar die Fahne gewechselt haben, wie die vielen Rotarmisten im Sonderverband "Graukopf".

Klar doch. Nehmen Sie für eine Sekunde an - die Rußlanddeutsche waren eine ganz normale Bevölkerungsgruppe in der UdSSR, dann werden Sie wohl nicht mehr solche komische Vermutungen anstellen. Wenn es ganze Kosakeneinheiten gegeben hat, oder die ROA, warum sollte man annehmen, dass die Rußlanddeutschen sich fein aus der Sache raus halten konnten? Ist das dennoch für Stalin eine Rechtfertigung die Rußlanddeutsche in Sippenhaft zu nehmen, und die anderen Völker nicht?
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Oh ja, einer der kommunistischen Volkskommissare an der Wolga war Ernst Reuter, später sozialdemokratischer Bürgermeister von Berlin (Westsektoren) der heute noch verehrt wird! Da war er ein sachkundiger und erbitterten Kritiker des Sowjetsystems, klar, er hatte gute Sachkenntnis, war er doch jahrelang ein Teil davon.

Na ja, die Genossen Reuter, Petikowski und viele anderen deutsche und österreichischen Kommunisten haben große Rolle bei der Gründung der deutschen Kommune an der Wolga 1918 gespielt, bis Mitte der 20-er waren sie alle allerdings aus der Republik Richtung Heimat verschwunden.
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Die Wolga war nicht hermetisch abgeriegelt und sicherlich konnte auch nicht jeder Schriftverkehr mit dem Reich 100% überwacht und unterbunden werden.

Natürlich sickerten Informationen aus Nazi-Deutschland über Briefe vereinzeln nach Wolga durch. Jetzt erklären Sie mir bitte, wie diese Informationen dann ohne Internet und der freie Medien und unter der Repressalien der NKWD die große Masse der Wolgadeutsche erreichen konnten.
 

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