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Erich Honecker - Э́рих Хо́неккер

14.06.09 18:39
Erich Honecker - Э́рих Хо́неккер
 
gadacz патриот
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Последний раз изменено 14.06.09 19:57 (gadacz)
Beelitz-Heilstätten war auch ab 3. April 1990 der Aufenthaltsort des an Leberkrebs erkrankten Erich Honecker (ehem. Genosse Staatsratsvorsitzender und erste Sekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands).
Hier fühlte er sich unter der Obhut der Sowjetarmee vor seinen Landsleuten und der Verfolgung durch die Justiz sicher.
Am 13. März 1991 wurde er und seine Frau Margot auf Befehl des sowjetischen Verteidigungsministers Jasow, der im Sommer jenen Jahres gegen Gorbatschow putschte, nach Moskau heimlich mit einer sowjetischen Militärmaschine ausgeflogen. Es war ein Haftbefehl der Berliner Staatsanwaltschaft, der die Sowjets handeln ließ. Tagelang hatte eine Militärsondermaschine für den Abflug Honeckers bereitgestanden. Als das Berliner Kammergericht den Haftbefehl in höchster Instanz bestätigte, lief die Aktion an. Die Sowjets waren nicht daran interessiert, ihren ehemaligen Verbündeten auf der Anklagebank zu sehen. Denn gegen Honecker wurde wegen Totschlags ermittelt, begangen an DDR-Flüchtlingen, die an der innerdeutschen Grenze getötet worden waren - und schließlich hatte die Sowjetunion den Schießbefehl jahrzehntelang mitgetragen. Bemerkenswerterweise wurde nun die Schaffung einer Fluchtmöglichkeit für den Ex-Staatschef zur Chefsache der Regierungen in Moskau und Bonn. Die rechtswidrige Ausreise des Ehepaars Honecker nach Moskau wurde dabei mit diplomatischem Geschick heruntergespielt.
So bezog der krebskranke Honecker das geräumige Apartment 603 im Moskauer Mandrika-Prominenten-Krankenhaus, bis ihn auch die neue Führung in Moskau fallen ließ. Der Ausweisung aus der inzwischen nur noch russischen Hauptstadt entzog sich der nun gänzlich ungebetene Gast im Dezember 1991 durch Flucht in die dortige chilenische Botschaft. Als letzter Botschaftsflüchtling der DDR sorgte Honecker erneut für diplomatische Verhandlungen, bis er am 29. Juni 1992 nach Deutschland ausgeflogen wurde, um nun endlich vor Gericht zu kommen.
Bericht dazu bei Peter Richter: Kurzer Prozess

Bei seinen Spaziergängen 1990 durch die Wälder bei Beelitz wurde Erich Honecker von zwei Rotarmisten und einem Leibwächter eskortiert. - Foto: Ullstein

Quellen: Kunze, Thomas: Staatschef a.D. Die letzten Jahre des Erich Honecker. Berlin: Christoph Links Verlag 2001. ISBN 3-86153-247-6 und Lorenzen, Jan N.: Erich Honecker. Eine Biographie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag 2001. ISBN 3-499-61181-3.
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