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reicher als wir denken
196
12.09.05 15:14
Wir sind reicher als wir denken
Autor: Bernd Niquet
14:00 | 12.09.05
Leser des Artikels: 601
Das Problem, das keines ist
Der Sozialstaat hat abgewirtschaftet, alles ist nicht mehr finanzierbar. Wir müssen reformieren, reformieren, reformieren, ansonsten gehen wir unter. Überall hören wir die selben Geschichten. Erstaunlich eigentlich, dass sie nirgendwo auch nur in Ansätzen hinterfragt werden.
Ein paar Überlegungen nur. Die Bundesbürger als Gesamtheit waren noch niemals in der Geschichte so reich wie heute. Das Vermögen ist größer als jemals zuvor. Und auch das Einkommen war noch niemals so groß wie heute. Das Sozialprodukt wächst, es wächst langsam, aber es wächst. Und da jedem Euro erwirtschaftetem Sozialprodukt ein Euro Einkommen entsprechen muss, wächst bei steigendem Sozialprodukt auch ständig das Einkommen. Dem höchsten Sozialprodukt in der Geschichte entsprechen also die höchsten Einkommen der Geschichte.
Vermögen und Einkommen befinden sich auf historischen Höchstständen. Und im selben Moment soll unser Sozialsystem nicht mehr finanzierbar sein? Wir sind so wohlhabend wie noch nie, verdienen so viel, wie noch nie √ und können gerade in diesem Moment unser Sozialsystem nicht mehr finanzieren? Da passt also etwas nicht zusammen. Doch was ist es?
Wir hätten ein echtes Problem, wenn unsere Wirtschaft schrumpfen würde. Wenn wir in jedem Jahr weniger produzieren und folglich auch geringere Einkommen erzielen würden. Dann ließe sich unser Sozialsystem nicht mehr finanzieren, das ist richtig. Dann müssten wir einsparen, weil wir das Einkommen nicht mehr hätten, alles zu finanzieren wie vorher. Unsere Wirtschaft und unsere Einkommen schrumpfen jedoch nicht, sondern sie wachsen. Da passt also etwas nicht zusammen. Doch was ist es?
Die Lösung des Rätsels ist die Verteilung. In der Gesamtheit reichen unsere Einkommen völlig aus, um unser Sozialsystem weiter zu finanzieren. Wir haben jedoch die Finanzierungslast weitgehend den Arbeitseinkommen aufgebürdet. Und diese sinken, wenn die Arbeitslosigkeit steigt. Im gleichen Maße steigen die Gewinn- und Kapitaleinkommen. Und diese kommen letztlich beinahe ungeschoren davon.
Wir haben also kein Wohlstandsproblem, sondern ein Verteilungsproblem. Wir sind reich genug, um uns alles leisten zu können wie immer. Doch die Einkommen konzentrieren sich immer mehr in den Händen derjenigen, die daran einen unterproportionalen Anteil bezahlen.
есть Ведомое и Неведомое, а между ними - Двери...
Autor: Bernd Niquet
14:00 | 12.09.05
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Das Problem, das keines ist
Der Sozialstaat hat abgewirtschaftet, alles ist nicht mehr finanzierbar. Wir müssen reformieren, reformieren, reformieren, ansonsten gehen wir unter. Überall hören wir die selben Geschichten. Erstaunlich eigentlich, dass sie nirgendwo auch nur in Ansätzen hinterfragt werden.
Ein paar Überlegungen nur. Die Bundesbürger als Gesamtheit waren noch niemals in der Geschichte so reich wie heute. Das Vermögen ist größer als jemals zuvor. Und auch das Einkommen war noch niemals so groß wie heute. Das Sozialprodukt wächst, es wächst langsam, aber es wächst. Und da jedem Euro erwirtschaftetem Sozialprodukt ein Euro Einkommen entsprechen muss, wächst bei steigendem Sozialprodukt auch ständig das Einkommen. Dem höchsten Sozialprodukt in der Geschichte entsprechen also die höchsten Einkommen der Geschichte.
Vermögen und Einkommen befinden sich auf historischen Höchstständen. Und im selben Moment soll unser Sozialsystem nicht mehr finanzierbar sein? Wir sind so wohlhabend wie noch nie, verdienen so viel, wie noch nie √ und können gerade in diesem Moment unser Sozialsystem nicht mehr finanzieren? Da passt also etwas nicht zusammen. Doch was ist es?
Wir hätten ein echtes Problem, wenn unsere Wirtschaft schrumpfen würde. Wenn wir in jedem Jahr weniger produzieren und folglich auch geringere Einkommen erzielen würden. Dann ließe sich unser Sozialsystem nicht mehr finanzieren, das ist richtig. Dann müssten wir einsparen, weil wir das Einkommen nicht mehr hätten, alles zu finanzieren wie vorher. Unsere Wirtschaft und unsere Einkommen schrumpfen jedoch nicht, sondern sie wachsen. Da passt also etwas nicht zusammen. Doch was ist es?
Die Lösung des Rätsels ist die Verteilung. In der Gesamtheit reichen unsere Einkommen völlig aus, um unser Sozialsystem weiter zu finanzieren. Wir haben jedoch die Finanzierungslast weitgehend den Arbeitseinkommen aufgebürdet. Und diese sinken, wenn die Arbeitslosigkeit steigt. Im gleichen Maße steigen die Gewinn- und Kapitaleinkommen. Und diese kommen letztlich beinahe ungeschoren davon.
Wir haben also kein Wohlstandsproblem, sondern ein Verteilungsproblem. Wir sind reich genug, um uns alles leisten zu können wie immer. Doch die Einkommen konzentrieren sich immer mehr in den Händen derjenigen, die daran einen unterproportionalen Anteil bezahlen.
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